Arbeitskonflikt in mexikanischem Restaurant erfolgreich beendet!

Arbeitskonflikt erfolgreich beendet! Für eines unserer Mitglieder haben wir bei einem mexikanischen Restaurant in Leipzig ausstehende Stundenlöhne und Urlaubsentgelt eingefordert. Nach einem zweiten Schreiben der FAU Leipzig wurde der geforderte Betrag von 340€ gezahlt.

Dass Minijobber*innen um ihr Urlaubsentgelt gebracht werden, ist leider kein Einzelfall. Viele wissen gar nicht, dass sie grundsätzlich immer (!) einen Anspruch auf bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben. Gelder wie diese einzufordern ist nicht immer einfach – da hilft es, bei einer kämpferischen Basisgewerkschaft organisiert zu sein!

Du hast ähnliche Probleme mit deinem Arbeitgeber? Dann melde dich gerne bei uns und wir arbeiten gemeinsam an einer Lösung!

Achtung: Aprilscherz! – Großspende an FAU Leipzig!

In der Familie Oetker gibt es doch Menschen mit Herz

Wir haben uns noch immer nicht beruhigt. Heute Vormittag klingelte das FAU Telefon. Am Hörer war ein freundlicher Herr der sich als Dr. Ferdinand Julius Oetker vorstelte. Die FAU Leipzig befindet sich mit der Oetker Gruppe in einem Konflikt. Zur Oetker Gruppe gehört der Getränkelieferant Durstexpress der seine Leipziger Niederlassung nun
geschlossen hat weil Oetker auch den Konkurenten Flaschenpost aufgekauft hat. Wir berichteten.
Herr Oetker ist ein Erbe der Oetker Familie der selbst schon lange aus dem operativen Geschäft des Familienbetriebs ausgestiegen ist. Er ist äußerst unzufrieden über den skrupellosen Kurs seiner Geschwister und hat von der Betriebsschliessung von Durstexpress in Leipzig und der Arbeit der FAU aus den Medien erfahren. Er schäme sich für das ignorante Vorgehen und die Verweigerung der Verantwortungsübernahme der Oetker
Gruppe. Er habe einen größeren Betrag auf das Spendenkonto der FAU Leipzig aus seinen Stiftungsmitteln überweisen lassen um ein Zeichen zu setzen.

Noch bevor wir unseren online Kontostand prüfen konnten erreichte uns ein Anruf unserer Bankkonto-Sachbearbeiterin. Aufgrund des neuerlich hohen Geldeingangs bot sie ein Anlagenberatungsgespräch an. Wir trauten unseren Augen auf dem Kontostand nicht. Es wurden heute Vormittag 800.000 € (In Worten Achthunderttausend Euro) auf unser Konto überwiesen.

Herr Oetker war einverstanden das wir seine Mail hier veröffentlichen:

Wir haben als Anarchosyndikalist*innen der FAU schwere Kämpfe und sehen täglich die Ungerechtigkeiten und Ausbeutung in den Betrieben. Wir möchten uns bei Ferdinand Julius Oekter in aller Form bedanken. Es wärmt unser Herz zu sehen das nicht alle Oetker Erben gleich sind und das es auch dort noch Menschen mit Herz gibt die Menschen und nicht nur Zahlen sehen.
Das Geld wird, wie jede Spende an die FAU, ausschließlich in die Unterstützung von Arbeitskämpfen: Streikkasse, Verfahrenskosten und den Aufbau von Infrastruktur: Lautsprecherwagen, Gewerkschaftslokal investiert.
Bei uns gibt es keine bezahlten Stellen, alle arbeiten ehrenamtlich aus Überzeugung. Über die Verwendung der Mittel erhalten alle Mitglieder und Herr Ferdinand Julius Oekter einen detailierten Bericht.

Für Donnerstag nach Ostern den 8.4. ist eine persönliche Übergabe eines großen symbolischen Überweisungsträgers von Herrn Oetker an Repräsentaten der FAU Leipzig vor unserem Gewerkschaftslokal angesetzt. Aufgrund der Corona-Situtaion wird alles außerhalb des Lokals mit Abstand und Maske ablaufen. Damit wir einen Übebrlick über die Anzahl der Menschen besitzen meldet euch Bitte an. Das gilt auch für Presse-Vertreter*innen. Dies wird nötig damit wir ein angemessenens Corona-Schutz Konzept zu diesen feierlichen Anlass erstellen können. Wir freuen uns über Gäste aber bitte bedenkt das die Veranstaltung vermutlich in der Tagesschau übertragen wird. Also nur vorbeischauen
wenn euch eine Corona-Maske zum Schutz eurer Identität reicht.

Anmeldung: kontakt.leipzig@fau.org

Veranstaltungen am feministischen Streiktag 8. März

Der 8. März steht bevor! Im Zuge dessen finden verschiedene feministische Veranstaltungen und Streiks statt. Das ganze Programm des Feministischen Streikbündnisses Leipzig findet Ihr auf deren Kanälen:

Website

Instagram

Eine Übersicht für überregionale Aktionen und Veranstaltungen findet Ihr bei https://frauenstreik.org/events/

Zentral sind weiterhin auch Forderungen im Bereich (Care-)Arbeit. Auf Veranstaltungen dazu wollen wir euch gezielt hinweisen:

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Wichtige Info für Durstexpress-Arbeiter*innen

Im letzten Monat entschied die Agentur für Arbeit, dass die mit einer Frist von 4 Wochen gekündigten Arbeitsverhältnisse bei Durstexpress noch mindestens bis zum 22.März aufrechterhalten werden müssen. Unter anderem aufgrund der erhöhten Schwierigkeiten in der Pandemie und da Dr. Oetker keine ernsthaften Konsequenzen davontragen wird, die MitarbeiterInnen aber sehr wohl.

Die Dr. Oetker Tochter Durstexpress hat dieses Urteil zähneknirschend akzeptiert, versucht jetzt aber im letzten Moment doch noch so wenig Geld wie möglich an ihre Arbeiter*innen auszuzahlen und gibt an, dass sich Menschen innerhalb einer selbstgesetzten Frist von 48 Stunden bei Durstexpress melden müssten. Dies ist juristisch Unsinn.

Um trotzdem im Falle von Annahmeverzug (Arbeitgeber stellt keine Schichten zur Verfügung) abgesichert zu sein, empfiehlt die FAU Leipzig, selber einfach folgenden Text an die Personalabteilung zu schicken:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit biete ich meine Arbeitskraft an. Bitte teilen Sie mir meine Schichten fristgerecht mit.

Mit freundlichen Grüßen

Name

[Veranstaltung] Online-Lektüre-Workshop zu anarchistischem Syndikalismus

Veranstaltungsbewerbung

Wann? Samstag 27.02., 27.03. und 24.04. von 11 bis 14 Uhr

Hallo, wir laden euch herzlichen zu einem Online-Lektüre-Workshop zu anarchistischem Syndikalismus ein.

Wir treffen uns an den Samstag 27.02., 27.03. und 24.04. von 11 bis 14 Uhr in einem Jitsi-Meet-Raum. Grundlage werden gut verständliche Texte von Émile Pouget, Rudolf Rocker und das Buch „Schwarze Flamme“ sein.

Darüber hinaus könnt ihr nächsten Dienstag 23.02. um 19:30 Uhr einen Vortrag zu den „Grundlagen des anarchistischen Syndikalismus“ hören: https://meet.fau.org/anarchosyndikalismus

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[PM] Auf Fusion von Durstexpress und Flaschenpost folgt Massenentlassung – Kundgebung am 28.01 angekündigt

Leipzig, den 27.01.2021

Vor gut einer Woche wurde den Beschäftigten des Durstexpress-Standortes in Leipzig per E-Mail mitgeteilt, dass ihr Betrieb sowie dazugehörige Arbeitsplätze nach der Fusion mit Flaschenpost erhalten bleiben. 49 Minuten später erhielten die Beschäftigten eine zweite E-Mail: Der Standort wurde „nach objektiven Kriterien analysiert“ und es wurde bekannt gegeben, dass das Durstexpress-Lager am Standort Leipzig geschlossen wird. Mitarbeiter*innen könnten sich aber bei Flaschenpost bewerben und würden dort „priorisiert behandelt“ werden. Als Stichtag geriet schnell der 28.02 im Umlauf, der sich gestern, mit dem Erhalt der ersten Kündigungsschreiben an Kolleg*innen, bestätigt hat.

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Durstexpress schließt sein Werk in Leipzig und kündigt allen Mitarbeiter*innen zum 28.2!

Durstexpress schließt sein Werk in Leipzig und kündigt allen Mitarbeiter*innen zum 28.2!

Die FAU Leipzig organisiert, seit der Gründung des Standorts in Leipzig, Arbeiter*innen bei Durstexpress. Dieses Werk soll nun aufgrund der Zusammenlegung mit Flaschenpost stillgelegt werden und allen Mitarbeiter*innen wurde bereits die Kündigung zum 28.2 in Aussicht gestellt. Diese können sich dann zu schlechteren Konditionen bei Flaschenpost bewerben, mit völlig unklaren Aussichten. Das ist sozial und menschlich in Zeiten der Pandemie, im Zusammenhang mit Durstexpress als konstant arbeitendem Betrieb und Krisengewinner, eine völlige Katastrophe.

Flaschenpost hat bereits einigen Mitarbeiter*innen in Aussicht gestellt, diese könnten evtl. zum 1.2. anfangen, wenn sie bei Durstexpress einen Aufhebungsvertrag unterzeichnen. Dieses Angebot ist auszuschlagen! Ein Aufhebungsvertrag kann etwaige Lohnansprüche und Urlaubsauszahlung gefährden und es ist nicht auszuschließen, dass dies ein weiterer Trick von einem Konzern ist, dem das Wohl seiner Angestellten absolut nichts bedeutet und der nur durch Zwang bereit ist, juristische Mindeststandards einzuhalten.

Die FAU hat bereits im Oktober (damals noch erfolgreich) gegen den furchtbaren Umgang mit Teilzeitmitarbeiter*innen gekämpft. Wie damals stellt Durstexpress nun seine Arbeiter*innen ohne jedwede vorherige Kommunikation vor vollendete Tatsachen, nachdem in den letzten E-Mails zum Jahreswechsel noch suggeriert wurde, diese müssten sich keine Sorgen machen und sie würden alle übernommen werden.

Auch die NGG, die bisher eher durch Abwesenheit im Betrieb glänzte, hat sich inzwischen positioniert und sagt der Durstexpress-Führung den (sehr späten) Kampf an. Wir begrüßen dies, da uns das Wohl der Angestellten am wichtigsten ist und aktuell jede Hilfe von diesen dankend angenommen wird.

Die FAU wird sich auch weiterhin für die Interessen der Arbeiter*innenschaft einsetzen, wir bleiben kämpferisch!

1500 € Nachzahlung erstritten – Minijoblohn trotz Lockdown

Erfolg im Konflikt um ausstehende Lohnzahlungen für eine Küchenhilfe in der Gastronomie während des Corona-Lockdowns! Die Freie Arbeiter*innen Union Leipzig konnte 1500 € für eines ihrer Mitglieder von einem mexikanischem Gastronomiebetrieb erstreiten.

Das Restaurant hatte während des Corona-Lockdowns den Betrieb eingestellt und dem Minijobber kein Gehalt ausgezahlt. Nach gewerkschaftlichem Druck hat der Geschäftsführer – „ohne Eingeständnis der Schuld“, er habe nur keine Lust auf einen Rechtsstreit – die Summe überwiesen. Eine Kundgebung und Öffentlichkeitskampagne war in diesem Fall nicht nötig.

Minijobber*innen sollten ihre Rechte im Lockdown kennen.

Viele Lohnarbeitende, besonders in der Gastronomie, sind es gewohnt der Willkür der Bosse ausgeliefert zu sein. Viele Menschen in der Gastronomie arbeiten in Minijobs. Besonders während des Lockdowns haben viele Gehaltseinbußen hingenommen.
Eine Betriebsschließung wie sie im Corona-Lockdown angeordnet wurde ist ein unternehmerisches Risiko das der Boss trägt. Für gekürzte Stunden bis hin zur völligen Betriebsschließung und Freistellung der Arbeiter*innen bekommt er Kurzarbeitergeld als staatliche Unterstützung die er den Beschäftigten weiter auszahlt. Minijobber*innen steht kein Kurzarbeiter*innen Geld zu. Dies bedeutet aber nicht das sie bei Schließung des Betriebs kein Geld mehr bekommen!
Ganz im Gegenteil: Der Boss ist nicht von seiner Verpflichtung aus dem Arbeitsvertrag entbunden Minijobber*innen weiter zu bezahlen und zwar zum vollen vereinbarten Stundensatz.
Vorsicht ist aber geboten wenn euch der Betrieb zu Beginn eines Lockdowns Einwilligungen zur (teilweisen) Betriebsschließung oder Stundenkürzungen unterschreiben lassen will. Dabei kann es sich um eine Einwilligung handeln auf die eigenen Stunden und Bezahlungen zu verzichten.
Wie immer gilt: Unterschreibt nichts ohne es von eurer Gewerkschaft prüfen zu lassen.

Der Fall zeigt wieder einmal: Sich gewerkschaftlich organisieren lohnt. Unsere direkten Methoden haben Erfolg. Häufig reicht inzwischen schon ein Brief der FAU.

Forderungen der Durstexpress-Betriebsgruppe der FAU Leipzig an die Unternehmensleitung

  • Gewerkschafts- und Koalitionsfreiheit müssen geachtet werden!
    Gewerkschaftsvertreter*innen muss sowohl der Zugang des Betriebsgeländes als auch die offene Verteilung von gewerkschaftlichem Informationsmaterial gestattet sein.
    Es darf keine Bekämpfung oder Benachteiligung von Kolleg*innen aufgrund gewerkschaftlicher Organisierung und Betriebsgruppentätigkeit geben!
  • Schichtsicherung und Schichtplanänderungen nur bis sieben Tage vor Schichtbeginn!
    Aktuell werden ohne Ankündigung Schichten kurzfristig zum Schichtplan hinzugefügt oder gebuchte Schichten gestrichen. Teilweise geschieht dies sogar unter 24 Stunden vor Schichtbeginn. Eine sichere Planung des Lebensalltags ist so nicht möglich.
  • Entfristungen aller Verträge!
    Zur Zeit werden alle Vollzeitbeschäftigten sachgrundlos befristet eingestellt. Wir halten dies für falsch, denn der Arbeitgeber hat bereits durch die Probezeit ausreichend Zeit, zu überprüfen, ob das Arbeitsverhältnis funktioniert. Derartige Kettenbefristungen führen nur zur Unsicherheit bei der Belegschaft. Die Beschäftigten werden auf diese Weise über zwei Jahre in ein prekäres Lebensverhältnis gedrängt.
  • Mindestens 12,50 € pro Stunde, sowohl für Kommissionierer*innen als auch für Fahrer*innen!
  • Pünktliche und korrekte Bezahlung!
    Aktuell kommt es, vor allem bei den Teilzeitkräften, immer wieder zu Problemen bei der Lohnzahlung. Eine regelmäßige, korrekte Bezahlung muss Standard werden!
  • Keine kalte Kündigung – Mindeststunden müssen sofort nachgezahlt werden!
    Durch die Schichtkürzungen kam es zu finanziellen Nöten bei einigen Beschäftigen, die nicht einmal ihre Vertraglich garantierten Mindeststunde erhalten haben. Es zeigt sich deutlich: Diese Praxis kommt einer kalten Kündigung gleich, da Betroffene durch Geldnot gezwungen werden einen neues Arbeitsverhältnis aufzunehmen. Anders ist es den Beschäftigten nicht mehr möglich, Ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Schichtkürzungen müssen daher dringend aufhören! Die durch Annahmeverzug entstandenen Lohndifferenzen müssen sofort nachgezahlt werden!