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Wichtige Info für Durstexpress-Arbeiter*innen

Im letzten Monat entschied die Agentur für Arbeit, dass die mit einer Frist von 4 Wochen gekündigten Arbeitsverhältnisse bei Durstexpress noch mindestens bis zum 22.März aufrechterhalten werden müssen. Unter anderem aufgrund der erhöhten Schwierigkeiten in der Pandemie und da Dr. Oetker keine ernsthaften Konsequenzen davontragen wird, die MitarbeiterInnen aber sehr wohl.

Die Dr. Oetker Tochter Durstexpress hat dieses Urteil zähneknirschend akzeptiert, versucht jetzt aber im letzten Moment doch noch so wenig Geld wie möglich an ihre Arbeiter*innen auszuzahlen und gibt an, dass sich Menschen innerhalb einer selbstgesetzten Frist von 48 Stunden bei Durstexpress melden müssten. Dies ist juristisch Unsinn.

Um trotzdem im Falle von Annahmeverzug (Arbeitgeber stellt keine Schichten zur Verfügung) abgesichert zu sein, empfiehlt die FAU Leipzig, selber einfach folgenden Text an die Personalabteilung zu schicken:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit biete ich meine Arbeitskraft an. Bitte teilen Sie mir meine Schichten fristgerecht mit.

Mit freundlichen Grüßen

Name

[PM] Auf Fusion von Durstexpress und Flaschenpost folgt Massenentlassung – Kundgebung am 28.01 angekündigt

Leipzig, den 27.01.2021

Vor gut einer Woche wurde den Beschäftigten des Durstexpress-Standortes in Leipzig per E-Mail mitgeteilt, dass ihr Betrieb sowie dazugehörige Arbeitsplätze nach der Fusion mit Flaschenpost erhalten bleiben. 49 Minuten später erhielten die Beschäftigten eine zweite E-Mail: Der Standort wurde „nach objektiven Kriterien analysiert“ und es wurde bekannt gegeben, dass das Durstexpress-Lager am Standort Leipzig geschlossen wird. Mitarbeiter*innen könnten sich aber bei Flaschenpost bewerben und würden dort „priorisiert behandelt“ werden. Als Stichtag geriet schnell der 28.02 im Umlauf, der sich gestern, mit dem Erhalt der ersten Kündigungsschreiben an Kolleg*innen, bestätigt hat.

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Durstexpress schließt sein Werk in Leipzig und kündigt allen Mitarbeiter*innen zum 28.2!

Durstexpress schließt sein Werk in Leipzig und kündigt allen Mitarbeiter*innen zum 28.2!

Die FAU Leipzig organisiert, seit der Gründung des Standorts in Leipzig, Arbeiter*innen bei Durstexpress. Dieses Werk soll nun aufgrund der Zusammenlegung mit Flaschenpost stillgelegt werden und allen Mitarbeiter*innen wurde bereits die Kündigung zum 28.2 in Aussicht gestellt. Diese können sich dann zu schlechteren Konditionen bei Flaschenpost bewerben, mit völlig unklaren Aussichten. Das ist sozial und menschlich in Zeiten der Pandemie, im Zusammenhang mit Durstexpress als konstant arbeitendem Betrieb und Krisengewinner, eine völlige Katastrophe.

Flaschenpost hat bereits einigen Mitarbeiter*innen in Aussicht gestellt, diese könnten evtl. zum 1.2. anfangen, wenn sie bei Durstexpress einen Aufhebungsvertrag unterzeichnen. Dieses Angebot ist auszuschlagen! Ein Aufhebungsvertrag kann etwaige Lohnansprüche und Urlaubsauszahlung gefährden und es ist nicht auszuschließen, dass dies ein weiterer Trick von einem Konzern ist, dem das Wohl seiner Angestellten absolut nichts bedeutet und der nur durch Zwang bereit ist, juristische Mindeststandards einzuhalten.

Die FAU hat bereits im Oktober (damals noch erfolgreich) gegen den furchtbaren Umgang mit Teilzeitmitarbeiter*innen gekämpft. Wie damals stellt Durstexpress nun seine Arbeiter*innen ohne jedwede vorherige Kommunikation vor vollendete Tatsachen, nachdem in den letzten E-Mails zum Jahreswechsel noch suggeriert wurde, diese müssten sich keine Sorgen machen und sie würden alle übernommen werden.

Auch die NGG, die bisher eher durch Abwesenheit im Betrieb glänzte, hat sich inzwischen positioniert und sagt der Durstexpress-Führung den (sehr späten) Kampf an. Wir begrüßen dies, da uns das Wohl der Angestellten am wichtigsten ist und aktuell jede Hilfe von diesen dankend angenommen wird.

Die FAU wird sich auch weiterhin für die Interessen der Arbeiter*innenschaft einsetzen, wir bleiben kämpferisch!

Business Insider – „Bericht: Flaschenpost und Durstexpress sollen Mitarbeiter massiv unter Druck gesetzt haben“

Screenshot des Business Insider Artikels

„Nach dem Megadeal zwischen Flaschenpost und Dr.Oetker wird Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Flaschenpost und der Oetker-Tochter Durstexpress laut.

Beide Getränkelieferdienste würden die Fusion auf Kosten der Belegschaft durchziehen, sagen mehrere Mitarbeiter in einem SWR-Beitrag.

Es geht um prekäre Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung und die Verhinderung von Betriebsräten.“

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/startups/bericht-flaschenpost-und-durstexpress-sollen-mitarbeiter-unter-druck-gesetzt-haben-a/

Forderungen der Durstexpress-Betriebsgruppe der FAU Leipzig an die Unternehmensleitung

  • Gewerkschafts- und Koalitionsfreiheit müssen geachtet werden!
    Gewerkschaftsvertreter*innen muss sowohl der Zugang des Betriebsgeländes als auch die offene Verteilung von gewerkschaftlichem Informationsmaterial gestattet sein.
    Es darf keine Bekämpfung oder Benachteiligung von Kolleg*innen aufgrund gewerkschaftlicher Organisierung und Betriebsgruppentätigkeit geben!
  • Schichtsicherung und Schichtplanänderungen nur bis sieben Tage vor Schichtbeginn!
    Aktuell werden ohne Ankündigung Schichten kurzfristig zum Schichtplan hinzugefügt oder gebuchte Schichten gestrichen. Teilweise geschieht dies sogar unter 24 Stunden vor Schichtbeginn. Eine sichere Planung des Lebensalltags ist so nicht möglich.
  • Entfristungen aller Verträge!
    Zur Zeit werden alle Vollzeitbeschäftigten sachgrundlos befristet eingestellt. Wir halten dies für falsch, denn der Arbeitgeber hat bereits durch die Probezeit ausreichend Zeit, zu überprüfen, ob das Arbeitsverhältnis funktioniert. Derartige Kettenbefristungen führen nur zur Unsicherheit bei der Belegschaft. Die Beschäftigten werden auf diese Weise über zwei Jahre in ein prekäres Lebensverhältnis gedrängt.
  • Mindestens 12,50 € pro Stunde, sowohl für Kommissionierer*innen als auch für Fahrer*innen!
  • Pünktliche und korrekte Bezahlung!
    Aktuell kommt es, vor allem bei den Teilzeitkräften, immer wieder zu Problemen bei der Lohnzahlung. Eine regelmäßige, korrekte Bezahlung muss Standard werden!
  • Keine kalte Kündigung – Mindeststunden müssen sofort nachgezahlt werden!
    Durch die Schichtkürzungen kam es zu finanziellen Nöten bei einigen Beschäftigen, die nicht einmal ihre Vertraglich garantierten Mindeststunde erhalten haben. Es zeigt sich deutlich: Diese Praxis kommt einer kalten Kündigung gleich, da Betroffene durch Geldnot gezwungen werden einen neues Arbeitsverhältnis aufzunehmen. Anders ist es den Beschäftigten nicht mehr möglich, Ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Schichtkürzungen müssen daher dringend aufhören! Die durch Annahmeverzug entstandenen Lohndifferenzen müssen sofort nachgezahlt werden!

Update zum Arbeits-Konflikt bei Durstexpress

Neues vom #Frustexpress: Wenn der Lohn plötzlich nicht mehr für die Miete ausreicht.

Am Dienstag wurde der laufende Schichtplan der Teilzeit Kommissionierer*innen abgeändert. Plötzlich gab es für die laufende Woche wieder einige freie Schichten.
Dies geschah unmittelbar nach dem Erscheinen unserer Pressemitteilung vom Montag und nachdem erste Medien das Thema aufgegriffen haben. 
Nachdem unsere Kolleg*innen mit ihren Beschwerden und Hinweisen auf fehlende Schichten vorher nur vertröstet wurden, zeigte der öffentliche Druck sofort erste Erfolge.

Allerdings wurde das eigentliche Problem keineswegs gelöst. Erweitert wurden nur Schichten der bereits laufenden Woche. Diese reichen in ihrem Umfang keineswegs aus. Außerdem unterschreitet Durstexpress damit wieder einmal die im Arbeitsvertrag festgelegte Frist von einer Vereinbarung der Arbeitszeit im Schichtplan von mindestens sieben Tagen vor Schichtbeginn. Zusätzliche Stunden bekamen Kolleg*innen häufig nur, wenn sie bereit waren direkt für den nächsten oder übernächsten Tag einzuspringen. Ein Leben auf Abruf.

Dieses oder nächstes Wochenende wird der nächste Schichtplan erwartet. Wir sind gespannt, ob er wieder auf das alte Niveau erweitert wird . Alles andere wäre nicht nachvollziehbar. Wegen des anstehenden Corona-Lockdowns scheint auch derzeit die Nachfrage wieder anzuziehen.

Uns liegen erste Lohnabrechnungen für Oktober vor. Dabei zeigen sich zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Nicht nur, dass nun, wie befürchtet, Beschäftigten trotz dem Anbieten ihrer Arbeitskraft nicht die vertraglich vereinbarten Stunden gezahlt wurden. In mehreren Fällen wurden selbst abgeleistete Stunden zum wiederholten Mal nicht korrekt bezahlt. Zum Monatsbeginn November bekommen erste Personen nun Mietzahlungsprobleme. Wir sind mit den betroffenen Mitgliedern aber bereits im Gespräch und im Härtefall bereit, diese finanziell zu unterstützen. 
Wir hatten #Frustexpress vor dieser Situation gewarnt und doch wurde sie wissentlich in Kauf genommen.