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Radio Corax – „Durstexpress entlässt 500 MitarbeiterInnen in Leipzig“
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„Durch Übernahme von Getränkelieferanten werden Standorte zusammengelegt“
Hier ein paar Bilder von der Kundgebung am 28.01.21 gegen die Massenentlassungen und Hubschließung bei Durstexpress:
Wir haben unseren Beitrag von der Kundgebung gegen die Massenentlassungen und die Hubschließung bei Durstexpress auf YouTube hochgeladen:
Leipzig, den 27.01.2021
Vor gut einer Woche wurde den Beschäftigten des Durstexpress-Standortes in Leipzig per E-Mail mitgeteilt, dass ihr Betrieb sowie dazugehörige Arbeitsplätze nach der Fusion mit Flaschenpost erhalten bleiben. 49 Minuten später erhielten die Beschäftigten eine zweite E-Mail: Der Standort wurde „nach objektiven Kriterien analysiert“ und es wurde bekannt gegeben, dass das Durstexpress-Lager am Standort Leipzig geschlossen wird. Mitarbeiter*innen könnten sich aber bei Flaschenpost bewerben und würden dort „priorisiert behandelt“ werden. Als Stichtag geriet schnell der 28.02 im Umlauf, der sich gestern, mit dem Erhalt der ersten Kündigungsschreiben an Kolleg*innen, bestätigt hat.
Continue readingJeden Donnerstag 18-19 Uhr findet jetzt die Gewerkschaftliche Beratung von FLINT*- für FLINT*-Personen statt. Natürlich online. Bei Interesse bitte bei agfem.leipzig [at] fau.org melden.
FLINT* steht für Frauen, Lesben, Inter, Nicht-binär, Transgender
Die FAU Leipzig organisiert, seit der Gründung des Standorts in Leipzig, Arbeiter*innen bei Durstexpress. Dieses Werk soll nun aufgrund der Zusammenlegung mit Flaschenpost stillgelegt werden und allen Mitarbeiter*innen wurde bereits die Kündigung zum 28.2 in Aussicht gestellt. Diese können sich dann zu schlechteren Konditionen bei Flaschenpost bewerben, mit völlig unklaren Aussichten. Das ist sozial und menschlich in Zeiten der Pandemie, im Zusammenhang mit Durstexpress als konstant arbeitendem Betrieb und Krisengewinner, eine völlige Katastrophe.
Flaschenpost hat bereits einigen Mitarbeiter*innen in Aussicht gestellt, diese könnten evtl. zum 1.2. anfangen, wenn sie bei Durstexpress einen Aufhebungsvertrag unterzeichnen. Dieses Angebot ist auszuschlagen! Ein Aufhebungsvertrag kann etwaige Lohnansprüche und Urlaubsauszahlung gefährden und es ist nicht auszuschließen, dass dies ein weiterer Trick von einem Konzern ist, dem das Wohl seiner Angestellten absolut nichts bedeutet und der nur durch Zwang bereit ist, juristische Mindeststandards einzuhalten.
Die FAU hat bereits im Oktober (damals noch erfolgreich) gegen den furchtbaren Umgang mit Teilzeitmitarbeiter*innen gekämpft. Wie damals stellt Durstexpress nun seine Arbeiter*innen ohne jedwede vorherige Kommunikation vor vollendete Tatsachen, nachdem in den letzten E-Mails zum Jahreswechsel noch suggeriert wurde, diese müssten sich keine Sorgen machen und sie würden alle übernommen werden.
Auch die NGG, die bisher eher durch Abwesenheit im Betrieb glänzte, hat sich inzwischen positioniert und sagt der Durstexpress-Führung den (sehr späten) Kampf an. Wir begrüßen dies, da uns das Wohl der Angestellten am wichtigsten ist und aktuell jede Hilfe von diesen dankend angenommen wird.
Die FAU wird sich auch weiterhin für die Interessen der Arbeiter*innenschaft einsetzen, wir bleiben kämpferisch!
„Nach dem Megadeal zwischen Flaschenpost und Dr.Oetker wird Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Flaschenpost und der Oetker-Tochter Durstexpress laut.
Beide Getränkelieferdienste würden die Fusion auf Kosten der Belegschaft durchziehen, sagen mehrere Mitarbeiter in einem SWR-Beitrag.
Es geht um prekäre Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung und die Verhinderung von Betriebsräten.“
Leipzig, den 05.12.2020
Freie Arbeiterinnen Union Leipzig demonstriert vor Sportsbar „Mick’s Pub“ und fordert Lohnnachzahlungen von 3000 Euro und Lohnabrechnungen für Mitglied Leipzig.
Continue readingFotos der Kundgebung vor Mick’s Pub am 03.11.20. Es ging um den ausstehenden Lohn eines Mitglieds.
Neues vom #Frustexpress: Wenn der Lohn plötzlich nicht mehr für die Miete ausreicht.
Am Dienstag wurde der laufende Schichtplan der Teilzeit Kommissionierer*innen abgeändert. Plötzlich gab es für die laufende Woche wieder einige freie Schichten.
Dies geschah unmittelbar nach dem Erscheinen unserer Pressemitteilung vom Montag und nachdem erste Medien das Thema aufgegriffen haben.
Nachdem unsere Kolleg*innen mit ihren Beschwerden und Hinweisen auf fehlende Schichten vorher nur vertröstet wurden, zeigte der öffentliche Druck sofort erste Erfolge.
Allerdings wurde das eigentliche Problem keineswegs gelöst. Erweitert wurden nur Schichten der bereits laufenden Woche. Diese reichen in ihrem Umfang keineswegs aus. Außerdem unterschreitet Durstexpress damit wieder einmal die im Arbeitsvertrag festgelegte Frist von einer Vereinbarung der Arbeitszeit im Schichtplan von mindestens sieben Tagen vor Schichtbeginn. Zusätzliche Stunden bekamen Kolleg*innen häufig nur, wenn sie bereit waren direkt für den nächsten oder übernächsten Tag einzuspringen. Ein Leben auf Abruf.
Dieses oder nächstes Wochenende wird der nächste Schichtplan erwartet. Wir sind gespannt, ob er wieder auf das alte Niveau erweitert wird . Alles andere wäre nicht nachvollziehbar. Wegen des anstehenden Corona-Lockdowns scheint auch derzeit die Nachfrage wieder anzuziehen.
Uns liegen erste Lohnabrechnungen für Oktober vor. Dabei zeigen sich zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Nicht nur, dass nun, wie befürchtet, Beschäftigten trotz dem Anbieten ihrer Arbeitskraft nicht die vertraglich vereinbarten Stunden gezahlt wurden. In mehreren Fällen wurden selbst abgeleistete Stunden zum wiederholten Mal nicht korrekt bezahlt. Zum Monatsbeginn November bekommen erste Personen nun Mietzahlungsprobleme. Wir sind mit den betroffenen Mitgliedern aber bereits im Gespräch und im Härtefall bereit, diese finanziell zu unterstützen.
Wir hatten #Frustexpress vor dieser Situation gewarnt und doch wurde sie wissentlich in Kauf genommen.
„Seit der Pandemie gelten Lieferdienste wie Durstexpress als »systemrelevant«. Jetzt streicht das Unternehmen in Leipzig massiv den Schichtplan zusammen – zum Leid der Angestellten.“
„Die Mitarbeiter der Leipziger Niederlassung des Getränkelieferanten Durstexpress leiden unter scharfen Einschnitten seitens der Firma – das sagt die Gewerkschaft Freie Arbeiterinnen-und-Arbeiter-Union (FAU). Grund seien Kürzungen der Schichten um bis zu 50 Prozent.“
Artikel befindet sich auch in der gedruckten LVZ.
Leipzig, den 25.10.2020
Im Leipziger Standort des Getränkelieferanten Durstexpress versammelten sich am 15.10.2020 bei Schichtbeginn 17 Teilzeitbeschäftigte vor dem Niederlassungsleiter Patrick G., um gemeinsam aktiv ihre Arbeitskraft anzubieten. Nachdem noch vor wenigen Wochen infolge der Covid-19-Pandemie auch die Durstexpress-Mitarbeiter*Innen zu „Essential Workers“ erklärt und beklatscht wurden, erfolgte prompt eine Kürzung der angebotenen Schichten um bis zu 50 %, wodurch sie seit Oktober nicht einmal die ihnen garantierten Wochenstunden erarbeiten können. Es drohen existenzbedrohende Lohnausfälle. Gleichzeitig wurden Gewerkschaftsvertreter*Innen der FAU vom Standortleiter Patrick G. widerrechtlich des Geländes verwiesen, gewerkschaftliches Informationsmaterial verboten und eingesammelt.