Durstexpress schließt sein Werk in Leipzig und kündigt allen Mitarbeiter*innen zum 28.2!

Durstexpress schließt sein Werk in Leipzig und kündigt allen Mitarbeiter*innen zum 28.2!

Die FAU Leipzig organisiert, seit der Gründung des Standorts in Leipzig, Arbeiter*innen bei Durstexpress. Dieses Werk soll nun aufgrund der Zusammenlegung mit Flaschenpost stillgelegt werden und allen Mitarbeiter*innen wurde bereits die Kündigung zum 28.2 in Aussicht gestellt. Diese können sich dann zu schlechteren Konditionen bei Flaschenpost bewerben, mit völlig unklaren Aussichten. Das ist sozial und menschlich in Zeiten der Pandemie, im Zusammenhang mit Durstexpress als konstant arbeitendem Betrieb und Krisengewinner, eine völlige Katastrophe.

Flaschenpost hat bereits einigen Mitarbeiter*innen in Aussicht gestellt, diese könnten evtl. zum 1.2. anfangen, wenn sie bei Durstexpress einen Aufhebungsvertrag unterzeichnen. Dieses Angebot ist auszuschlagen! Ein Aufhebungsvertrag kann etwaige Lohnansprüche und Urlaubsauszahlung gefährden und es ist nicht auszuschließen, dass dies ein weiterer Trick von einem Konzern ist, dem das Wohl seiner Angestellten absolut nichts bedeutet und der nur durch Zwang bereit ist, juristische Mindeststandards einzuhalten.

Die FAU hat bereits im Oktober (damals noch erfolgreich) gegen den furchtbaren Umgang mit Teilzeitmitarbeiter*innen gekämpft. Wie damals stellt Durstexpress nun seine Arbeiter*innen ohne jedwede vorherige Kommunikation vor vollendete Tatsachen, nachdem in den letzten E-Mails zum Jahreswechsel noch suggeriert wurde, diese müssten sich keine Sorgen machen und sie würden alle übernommen werden.

Auch die NGG, die bisher eher durch Abwesenheit im Betrieb glänzte, hat sich inzwischen positioniert und sagt der Durstexpress-Führung den (sehr späten) Kampf an. Wir begrüßen dies, da uns das Wohl der Angestellten am wichtigsten ist und aktuell jede Hilfe von diesen dankend angenommen wird.

Die FAU wird sich auch weiterhin für die Interessen der Arbeiter*innenschaft einsetzen, wir bleiben kämpferisch!

1500 € Nachzahlung erstritten – Minijoblohn trotz Lockdown

Erfolg im Konflikt um ausstehende Lohnzahlungen für eine Küchenhilfe in der Gastronomie während des Corona-Lockdowns! Die Freie Arbeiter*innen Union Leipzig konnte 1500 € für eines ihrer Mitglieder von einem mexikanischem Gastronomiebetrieb erstreiten.

Das Restaurant hatte während des Corona-Lockdowns den Betrieb eingestellt und dem Minijobber kein Gehalt ausgezahlt. Nach gewerkschaftlichem Druck hat der Geschäftsführer – „ohne Eingeständnis der Schuld“, er habe nur keine Lust auf einen Rechtsstreit – die Summe überwiesen. Eine Kundgebung und Öffentlichkeitskampagne war in diesem Fall nicht nötig.

Minijobber*innen sollten ihre Rechte im Lockdown kennen.

Viele Lohnarbeitende, besonders in der Gastronomie, sind es gewohnt der Willkür der Bosse ausgeliefert zu sein. Viele Menschen in der Gastronomie arbeiten in Minijobs. Besonders während des Lockdowns haben viele Gehaltseinbußen hingenommen.
Eine Betriebsschließung wie sie im Corona-Lockdown angeordnet wurde ist ein unternehmerisches Risiko das der Boss trägt. Für gekürzte Stunden bis hin zur völligen Betriebsschließung und Freistellung der Arbeiter*innen bekommt er Kurzarbeitergeld als staatliche Unterstützung die er den Beschäftigten weiter auszahlt. Minijobber*innen steht kein Kurzarbeiter*innen Geld zu. Dies bedeutet aber nicht das sie bei Schließung des Betriebs kein Geld mehr bekommen!
Ganz im Gegenteil: Der Boss ist nicht von seiner Verpflichtung aus dem Arbeitsvertrag entbunden Minijobber*innen weiter zu bezahlen und zwar zum vollen vereinbarten Stundensatz.
Vorsicht ist aber geboten wenn euch der Betrieb zu Beginn eines Lockdowns Einwilligungen zur (teilweisen) Betriebsschließung oder Stundenkürzungen unterschreiben lassen will. Dabei kann es sich um eine Einwilligung handeln auf die eigenen Stunden und Bezahlungen zu verzichten.
Wie immer gilt: Unterschreibt nichts ohne es von eurer Gewerkschaft prüfen zu lassen.

Der Fall zeigt wieder einmal: Sich gewerkschaftlich organisieren lohnt. Unsere direkten Methoden haben Erfolg. Häufig reicht inzwischen schon ein Brief der FAU.

Forderungen der Durstexpress-Betriebsgruppe der FAU Leipzig an die Unternehmensleitung

  • Gewerkschafts- und Koalitionsfreiheit müssen geachtet werden!
    Gewerkschaftsvertreter*innen muss sowohl der Zugang des Betriebsgeländes als auch die offene Verteilung von gewerkschaftlichem Informationsmaterial gestattet sein.
    Es darf keine Bekämpfung oder Benachteiligung von Kolleg*innen aufgrund gewerkschaftlicher Organisierung und Betriebsgruppentätigkeit geben!
  • Schichtsicherung und Schichtplanänderungen nur bis sieben Tage vor Schichtbeginn!
    Aktuell werden ohne Ankündigung Schichten kurzfristig zum Schichtplan hinzugefügt oder gebuchte Schichten gestrichen. Teilweise geschieht dies sogar unter 24 Stunden vor Schichtbeginn. Eine sichere Planung des Lebensalltags ist so nicht möglich.
  • Entfristungen aller Verträge!
    Zur Zeit werden alle Vollzeitbeschäftigten sachgrundlos befristet eingestellt. Wir halten dies für falsch, denn der Arbeitgeber hat bereits durch die Probezeit ausreichend Zeit, zu überprüfen, ob das Arbeitsverhältnis funktioniert. Derartige Kettenbefristungen führen nur zur Unsicherheit bei der Belegschaft. Die Beschäftigten werden auf diese Weise über zwei Jahre in ein prekäres Lebensverhältnis gedrängt.
  • Mindestens 12,50 € pro Stunde, sowohl für Kommissionierer*innen als auch für Fahrer*innen!
  • Pünktliche und korrekte Bezahlung!
    Aktuell kommt es, vor allem bei den Teilzeitkräften, immer wieder zu Problemen bei der Lohnzahlung. Eine regelmäßige, korrekte Bezahlung muss Standard werden!
  • Keine kalte Kündigung – Mindeststunden müssen sofort nachgezahlt werden!
    Durch die Schichtkürzungen kam es zu finanziellen Nöten bei einigen Beschäftigen, die nicht einmal ihre Vertraglich garantierten Mindeststunde erhalten haben. Es zeigt sich deutlich: Diese Praxis kommt einer kalten Kündigung gleich, da Betroffene durch Geldnot gezwungen werden einen neues Arbeitsverhältnis aufzunehmen. Anders ist es den Beschäftigten nicht mehr möglich, Ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Schichtkürzungen müssen daher dringend aufhören! Die durch Annahmeverzug entstandenen Lohndifferenzen müssen sofort nachgezahlt werden!

Update zum Arbeits-Konflikt bei Durstexpress

Neues vom #Frustexpress: Wenn der Lohn plötzlich nicht mehr für die Miete ausreicht.

Am Dienstag wurde der laufende Schichtplan der Teilzeit Kommissionierer*innen abgeändert. Plötzlich gab es für die laufende Woche wieder einige freie Schichten.
Dies geschah unmittelbar nach dem Erscheinen unserer Pressemitteilung vom Montag und nachdem erste Medien das Thema aufgegriffen haben. 
Nachdem unsere Kolleg*innen mit ihren Beschwerden und Hinweisen auf fehlende Schichten vorher nur vertröstet wurden, zeigte der öffentliche Druck sofort erste Erfolge.

Allerdings wurde das eigentliche Problem keineswegs gelöst. Erweitert wurden nur Schichten der bereits laufenden Woche. Diese reichen in ihrem Umfang keineswegs aus. Außerdem unterschreitet Durstexpress damit wieder einmal die im Arbeitsvertrag festgelegte Frist von einer Vereinbarung der Arbeitszeit im Schichtplan von mindestens sieben Tagen vor Schichtbeginn. Zusätzliche Stunden bekamen Kolleg*innen häufig nur, wenn sie bereit waren direkt für den nächsten oder übernächsten Tag einzuspringen. Ein Leben auf Abruf.

Dieses oder nächstes Wochenende wird der nächste Schichtplan erwartet. Wir sind gespannt, ob er wieder auf das alte Niveau erweitert wird . Alles andere wäre nicht nachvollziehbar. Wegen des anstehenden Corona-Lockdowns scheint auch derzeit die Nachfrage wieder anzuziehen.

Uns liegen erste Lohnabrechnungen für Oktober vor. Dabei zeigen sich zahlreiche Unregelmäßigkeiten. Nicht nur, dass nun, wie befürchtet, Beschäftigten trotz dem Anbieten ihrer Arbeitskraft nicht die vertraglich vereinbarten Stunden gezahlt wurden. In mehreren Fällen wurden selbst abgeleistete Stunden zum wiederholten Mal nicht korrekt bezahlt. Zum Monatsbeginn November bekommen erste Personen nun Mietzahlungsprobleme. Wir sind mit den betroffenen Mitgliedern aber bereits im Gespräch und im Härtefall bereit, diese finanziell zu unterstützen. 
Wir hatten #Frustexpress vor dieser Situation gewarnt und doch wurde sie wissentlich in Kauf genommen.

[PM] Durstexpress: Nach dem Klatschen kommt die Kürzung

Leipzig, den 25.10.2020

Im Leipziger Standort des Getränkelieferanten Durstexpress versammelten sich am 15.10.2020 bei Schichtbeginn 17 Teilzeitbeschäftigte vor dem Niederlassungsleiter Patrick G., um gemeinsam aktiv ihre Arbeitskraft anzubieten. Nachdem noch vor wenigen Wochen infolge der Covid-19-Pandemie auch die Durstexpress-Mitarbeiter*Innen zu „Essential Workers“ erklärt und beklatscht wurden, erfolgte prompt eine Kürzung der angebotenen Schichten um bis zu 50 %, wodurch sie seit Oktober nicht einmal die ihnen garantierten Wochenstunden erarbeiten können. Es drohen existenzbedrohende Lohnausfälle. Gleichzeitig wurden Gewerkschaftsvertreter*Innen der FAU vom Standortleiter Patrick G. widerrechtlich des Geländes verwiesen, gewerkschaftliches Informationsmaterial verboten und eingesammelt.

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FAU Leipzig eröffnet erfolgreich neues Lokal in der Breiten Straße!

FAU Presse

Leipzig, nach wochenlangen renovieren, bauen und einrichten eröffnete die FAU Leipzig am 04.10.2020 das Lokal Anna und Ferdinand Götze in der Breiten Straße 4 in Leipzig. Bei Kaffee, Kuchen und wunderbarem Wetter feierten wir (die FAU) über den Tag verteilt zusammen mit vielen Leuten die Eröffnung. An dieser Stelle gilt es Danke zu sagen, dass ihr da wart und mit uns gefeiert habt! Hier findet ihr einige Fotos von der Einweihungsfeier! Wir hoffen wir konnten euch einen kleinen Einblick in die Struktur der FAU Leipzig und die Geschichte von Anna und Ferdinand Götze geben. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir euch bald auf einem unserer Treffen im Lokal wiedersehen.

FAU Presse
FAU Presse
FAU Presse

Eröffnung Gewerkschaftslokal der FAU Leipzig

Liebe FAUistas,

am Sonntag, den 04.10.20 ist es endlich so weit. Wir eröffnen unser Gewerkschaftslokal „Anna und Ferdinand Götze“ in der Breiten Straße 4! Nachdem wir viel Arbeit in die Einrichtung des Lokals gesteckt haben sind wir froh, dass das Gewerkschaftslokal nun die Pforten öffnet. Von 16-20 Uhr wird es Kaffee, Kuchen und Snacks, Sterni und Mate geben. Für die musikalische Untermalung wird ein DJ sorgen. Kommt vorbei und spread the word!

Wo? Breite Straße 4
Was? Eröffnung des Gewerkschaftslokal der FAU
Wann? Sonntag, den 04.10.20 16-20 Uhr

Nach Druck der FAU: CleverShuttle zahlt!

Pressemitteilung der Freien Arbeiter*innen Union Leipzig
15.08.2020

Leipzig. Die Freie Arbeiter*innen Union (FAU) Leipzig konnte am Freitag 195, – Euro für ein FAU-Mitglied vom Fahrdienst CleverShuttle erstreiten. Das Unternehmen hatte sich geweigert, die Kosten für ihre arbeitsmedizinische Untersuchung zu bezahlen, obwohl sie sich im Vorfeld dazu verpflichtet hatten. Nach gewerkschaftlichem Druck hat CleverShuttle nun eingelenkt. Weitere Geschädigte werden aufgerufen sich bei der FAU zu melden.

Das FAU-Mitglied wollte nach einem erfolgreichen Fahrtraining eine Arbeitsstelle bei dem Fahrdienst antreten. Als Voraussetzung dafür sollte sie eine arbeitsmedizinische Untersuchung (für den Personenbeförderungsschein) durchführen, die 195, – Euro kostet. CleverShuttle verpflichtete sich vertraglich diese Kosten zu übernehmen. Als die Geschädigte sich nach der erfolgreichen Untersuchung an CleverShuttle wandte, teilte das Unternehmen lediglich mit, dass sie nun aufgrund der Corona-Krise niemandem mehr einstellen könnten. Die Bewerberin blieb unverschuldet auf ihren Kosten sitzen. Somit hat CleverShuttle vertragswidrig gehandelt. Nachdem die FAU Leipzig CleverShuttle mit Nachdruck zur Kostenerstattung aufforderte, lenkte das Unternehmen ein.

Sören Winter, Pressesekretär der FAU Leipzig kommentiert diesen Erfolg: „Wir freuen uns natürlich, dass unsere Kollegin das Geld von CleverShuttle jetzt endlich bekommen hat. Gleichzeitig ist es schockierend, dass für eine solche Selbstverständlichkeit unser Einsatz notwendig war. Viele Menschen ohne kämpferische Gewerkschaft geben bei solchen Konflikten einfach auf. Wir hoffen, dass Leute, denen es ähnlich ergangen ist, sich nun Unterstützung suchen.“

Sören Winter ergänzt: „Gerade in Zeiten von Corona versuchen viele Betriebe mit Tricks und illegalen Spielereien Geld auf Kosten ihrer Arbeiter*innen zu sparen. Dagegen können wir uns gemeinsam und solidarisch wehren.“

Die FAU Leipzig ist eine kämpferische Basisgewerkschaft und wächst seit ihrer Neugründung 2017 stetig. Als Teil der bundesweiten „Freien Arbeiter*innen Union“ ist sie ebenso Mitglied des weltweiten Gewerkschaftsnetzwerks „Internationale Konföderation der Arbeiter*innen“ (IKA).

Pressekontakt:

Sören Winter, Pressesprecher
Email: kontakt.leipzig@fau.org

CleverShuttle, pay your workers!

Eines unserer Mitglieder wurde, nach erfolgreichem Fahrtraining, von CleverShuttle aufgefordert, eine arbeitsmedizinische Untersuchung durchzuführen (für den Personenbeförderungsschein, kurz P-Schein). Anschließend wurde sie jedoch nicht eingestellt und CleverShuttle weigert sich bis heute, die Kosten zu übernehmen. Unserem Mitglied ist dadurch ein Schaden von 195,- Euro entstanden (Kosten für die arbeitsmedizinische Untersuchung) und das, obwohl CleverShuttle sich vertraglich dazu verpflichtet hat, die Kosten für die arbeitsmedizinische Untersuchung zu übernehmen. Wir vermuten, dass es sich bei dieser unfairen Praxis um keinen Einzelfall handelt. Solltet ihr Personen kennen, die ebenfalls auf diesen Kosten sitzen geblieben sind, meldet euch bei uns unter: beratung.leipzig[at]fau.org.
Wir nehmen solche Unternehmenspraktiken nicht hin und die FAU Leipzig hat CleverShutle aufgefordert, unserem Mitglied die Kosten von 195,- Euro umgehend zu erstatten.

FAU Tresen goes Rabet

Liebe Leute,

am*Dienstag den 28.07. um 19:00 Uhr* laden wir wieder zum offenen Tresen – coronabedingt immernoch ohne Tresen, stattdessen *im Rabet*!

Kommt vorbei und lernt uns kennen!

Getränke wie immer gegen Spende, eingekauft wird Bier und Limo. Für alle weiteren Bedürfnisse ist der Aldi nebenan.

Lasst uns zusammen den Feierabend genießen!