„Zudem traf sich eine Demonstration der Freien Arbeiter*innen Union (FAU) auf dem Richard-Wagner-Platz. Unter dem Motto ‚Revolution ist Alltagssache‘ versammelten sich rund 400 Menschen. Die FAU plädierte dafür, in einer von Klimakrise, Fluchtbewegungen, Kriegen und dem Abbau von Absicherungen und öffentlichen Infrastrukturen und einer Autoritarismus-Tendenz bestimmten Gesellschaft, für die Verbesserung der eigenen Lebenssituation zu kämpfen, ‚um zugleich das Ganze zu verändern.‘“
Author: FAU Leipzig
LVZ – „Demonstrationen am 1. Mai in Leipzig: Das Protestgeschehen im Überblick“ (30.04.2024)
„Zentrum, 14 Uhr: Am Richard-Wagner-Platz beginnt am 1. Mai um 14 Uhr eine Kundgebung, die unter anderem vom Allgemeinen Syndikat Leipzig der Freien Arbeiter*innen Union (FAU) Leipzig organisiert wird. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Revolution ist Alltagssache!“ und kritisiert den Kapitalismus und dessen Auswirkungen auf die Umwelt.“
Leipziger Zeitung – „Das Wochenende, 13./14. April 2024: […] Protest gegen Gastrobetriebe + Video“(14.04.2024)
„Eine Kundgebung gegen ‚Ausbeutung in der Gastronomie‘ hat am Samstag die linke Gewerkschaft FAU veranstaltet. Zahlreiche Nachrichten mit Erlebnissen aus der Gastronomie hätten gezeigt, dass in der „Gastrobranche immer noch geltendes Arbeitsrecht zum Nachteil der Angestellten ignoriert wird.“
LVZ – „Gewerkschaft schlägt Alarm: Betriebe in Leipzig haben Personal überwacht“ (11.04.2024)
„Die Gewerkschaft FAU kritisiert arbeitsrechtliche Fehltritte in der Leipziger Gastronomie.“
arbeitsunrecht – „Union Busting News 5/24: AWO, Arelion, Hammer, Enpal, Grün Berlin, Streik und Plattformarbeit“ (21.03.2024)
„Leipzig / Enpal / Mitarbeiter geprellt? Leipziger Filiale schließt“
Gründerszene – „Ex-Mitarbeiter werfen Enpal fehlende Zahlungen vor – einer geht sogar vor Gericht“ (19.03.2024)
„Beim Solar-Startup Enpal häufen sich am Standort Leipzig die Beschwerden ehemaliger Mitarbeiter. Jetzt wird der Vertrieb dort eingestellt – angeblich unabhängig von den Vorwürfen.“
pv magazine – „Enpal schließt Standort in Leipzig“ (19.03.2024)
„Rund 30 Mitarbeiter des Photovoltaik-Unternehmens sind von der Entscheidung betroffen. Ein Zusammenhang mit dem dort laufenden Verfahren vor dem Arbeitsgericht besteht Enpal zufolge nicht.“
https://www.pv-magazine.de/2024/03/19/enpal-schliesst-standort-in-leipzig/
MDR – „Güteverhandlung zwischen Solar-Startup Enpal und Ex-Mitarbeiter in Leipzig gescheitert“ (11.03.2024)
„Das Solar-Startup Enpal hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt. Nach eigenen Angaben will das Unternehmen nichts Geringeres, als die Energiewende für alle zu ermöglichen und erschwinglich zu machen. Das geschehe auf Kosten der Mitarbeitenden, werfen ehemalige Angestellte der Solarfirma vor. Einer fordert nun vom Unternehmen Nachzahlungen. Eine Güteverhandlung scheiterte am Montag.“
MDR – „Alles für das Klima: Ehemalige Mitarbeiter beklagen schlechte Arbeitsbedingungen“ (11.03.2024)
„Ehemalige Mitarbeiter des Solar-Startups Enpal berichten von fragwürdigen Arbeitsbedingungen am Standort Leipzig. Ein ehemaliger Mitarbeiter zieht wegen angeblich ausstehender Gehaltsansprüche vor das Leipziger Arbeitsgericht.“
„GASTRO – NICHT SO!“
KUNDGEBUNG GEGEN UNHALTBARE ZUSTÄNDE IN GASTRONOMIEBETRIEBEN
Am Samstag, den 13.04. um 14:00 Uhr fand eine Kundgebung der Freien Arbeiter*innen Union (FAU) Leipzig am Waldplatz mit dem Titel „Gastro – NICHT SO!“ statt.
Gekommen sind etwa 50 Personen, um auf anhaltend schlechte Arbeitsbedingungen in der Gastrobranche aufmerksam zu machen. Anlass zur Empörung geben zwei aktuelle Arbeitskonflikte gegen den Betreiber der Sportsbar Mick’s Pub sowie der Domino’s-Franchisenehmerin Effekt GmbH. Diese Fälle gliedern sich in eine lange Reihe an Arbeitskonflikten ein, die Gewerkschafter*innen der FAU Leipzig in den letzten Jahren in Gastrobetrieben geführt haben.
Die Sportsbar Mick’s Pub befindet sich direkt gegenüber des Kundgebungsortes. Eine ehemalige Angestellte konnte vor Gericht gegen den Pub 6500,- Euro aufgrund unzulässiger Kameraüberwachung und nicht vollständig ausgezahlten Löhnen erstreiten. Da sich der Betreiber seither weigert, den Betrag auszuzahlen, fordert die ehemalige Angestellte das Geld nun mithilfe der Gewerkschaft ein.
Der zweite Arbeitskonflikt, in dem es ebenfalls um unzulässige Kameraüberwachung geht, läuft gegen die Domino’s-Franchisnehmerin Effekt GmbH. Von dieser verlangt ein ehemaliger Lieferfahrer aufgrund verletzter Persönlichkeitsrechte und ausstehendem Urlaubsentgelt ebenfalls finanzielle Entschädigung.
Während des Verlaufs der Kundgebung sondert sich eine Kleingruppe ab, um den ehemaligen Geschäftsführer von Mick’s Pub mit dem Vollstreckungsurteil zu konfrontieren und das Geld ausgezahlt zu bekommen. Sie kommen mir leeren Händen zurück.
„Das Geld einzutreiben ist nicht gelungen. Der ehemalige Betreiber von Mick’s Pub, den wir an der ehemals zugehörigen Würstchenbude angetroffen haben, sagt er wisse von nichts. Ein Armutszeugnis für die Bar Mick’s Pub! Aber eins ist gewiss… wir kommen wieder!“
Auch Genoss*innen aus Halle haben die Kundgebung unterstützt. Aus Erfahrung ihrer gewerkschaftlichen Arbeit berichten sie von den gleichen Vorgehensweisen der Gastrobetreiber*innen. „‚Wem das nicht passt, der soll gehen und wer nicht passt, der wird gegangen‘. Seit Jahren bleiben diese Verhältnisse gleich. Daran wollen wir gemeinsam etwas ändern!“
✊Revolution ist Alltagssache! ✊
Aufruf zum syndikalistischen 1. Mai 2024
Startkundgebung: Richard-Wagner Platz, 14:00
Endkundgebung: Rabet, 15:30
Es bleibt eine traurige Notwendigkeit, sich zum jährlichen Arbeitskampftag zu versammeln, wozu wir euch aufrufen möchten. Denn es ist unübersehbar, dass die Gesellschaft, in der wir leben, von Krisen geprägt ist. Wir sehen einem unaufhaltsamen Klimawandel entgegen. Millionen Menschen sind gezwungen zu fliehen, Kriege werden ausgeweitet und soziale Absicherungen und öffentliche Infrastrukturen werden weiter zurückgebaut. Währenddessen vollzieht sich ein starker Ruck zum Autoritarismus, welcher die Benachteiligung von Armen und als „anders“ gebrandmarkten Gruppen weiter verschärft.
Wir rufen dazu auf, am 1. Mai für den Aufbau einer kämpferischen Bewegung von unten gegen Unterdrückung und Ausbeutung zu demonstrieren. Wir möchten unsere gewerkschaftlichen Kämpfe, unsere Strategien und unsere Vision für eine bessere Welt auf die Straße tragen – und dafür einstehen, linke und klassenkämpferische Praxis wieder in die Betriebe zu bringen.
„Revolution ist Alltagssache“ bedeutet, dass wir für die Verbesserung unserer eigenen Lebenssituationen kämpfen, um zugleich das Ganze zu verändern. Diese Perspektive der kollektiven und autonomen Selbstorganisation haben zum Beispiel die Freie Arbeiter:innen Union, viele Stadtteil-Initiativen, solidarische Landwirtschaften, Genossenschaften, feministische, antifaschistische, antirassistische und ökologische Basisgruppen.
Auf unserer Demo zum Kampftag der Arbeiter:innenklasse machen wir uns bewusst und kritisieren, dass wir unter einem kapitalistischen Herrschaftsverhältnis leiden. Die Klassengesellschaft mit ihrer ungeheueren Ungleichheit, ist kein Naturgesetz. Ebenso ist die Lohnarbeit eine ausbeuterische Form der Tätigkeit.
Wenn wir von „Revolution“ sprechen, streben wir keine Übernahme des Staates an, in der falschen Vorstellung, unsere konkrete Utopie durch politische Herrschaft aufzuzwingen. Stattdessen meinen wir damit schlichtweg den Aufbau von Strukturen und Organisationen, die uns den Zugang zu einer solidarischen Praxis ermöglichen, die an sich bereits transformatives Potenzial enthält. In diesen Strukturen können wir die bestehende Herrschaftsordnung konfrontieren.
Statt einer Aufrechterhaltung des Klassenkompromisses, bei welchem ökonomische Interessenkonflikte zwischen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite ausgehandelt werden, kämpfen wir direkt gegen die Bosse mit dem Fernziel, die Betriebe zu vergesellschaften. Statt Hoffnung auf politische Parteien zu setzen, versuchen wir Gegenmacht von unten aufzubauen, indem wir uns anhand unserer Interessen organisieren. Anstatt uns in verschiedenen Bereichen vertreten zu lassen, organisieren wir uns selbst!
Somit begreifen wir Revolution als Alltagssache und packen unsere alltäglichen Probleme kämpferisch und gemeinsam an. Mit unserer Demonstration machen wir diese Alltagskämpfe sichtbar, wertschätzen, diskutieren und feiern sie.
Kommt bunt gekleidet!
Please Respect!
Keine National- und Territorialflaggen und -symbole! Keine Parteifahnen!
Arbeitskonflikt FAU Leipzig gegen Solar-StartUp Enpal – Güteverhandlung am 11.03.2024
Die Gewerkschaft Freie Arbeiter*innen Union (FAU) Leipzig fordert von dem Solarunternehmen „Enpal“ ausstehende Gehaltsansprüche für ein Gewerkschaftsmitglied. Der ehemalige Angestellte wirft dem Unternehmen vor, Urlaubs- und Lohnfortzahlungen sowie Provisionsansprüche nicht vollständig bezahlt zu haben. Insgesamt belaufen sich die Forderungen auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag.
Weil die Geschäftsführung auf bisherige Zahlungsaufforderungen nicht reagierte, hat die Gewerkschaft nun im Namen ihres Mitglieds Klage eingereicht. Die Güteverhandlung findet am Montag, den 11.03.2024 um 12:20 Uhr am Arbeitsgericht Leipzig (Erich-Weinert-Straße 18, 04105 Leipzig) statt.
Das Startup Enpal ist in der Solarbranche deutscher Marktführer für Aufdach-Solaranlagen und hat bereits etwa 65.000 Solarsysteme installiert.
„Enpal sieht sich selbst als Weltretter. Das enorme Wachstum der letzten Jahre ging jedoch zulasten der Beschäftigten“, so der betroffene Gewerkschafter. „Deswegen bin ich froh, dass dieser Fall nun vor Gericht geht, um einen Präzedenzfall zu schaffen. Hoffentlich hilft es auch anderen dabei, die Ihnen zustehenden Gelder einzufordern.“
Es wird davon ausgegangen, dass „Enpal“ die ausstehenden Gehälter nicht nur versehentlich einbehalten hat, sondern absichtlich geltendes Arbeitsrecht bricht:
„Dass ein Unternehmen dieser Größe und mit diesem Image derart eklatant geltendes Arbeitsrecht bricht, ist für uns ein Skandal“, so die Pressesprecherin der FAU Leipzig Jessica Hermanns. „Daher gehen wir nicht nur vor Gericht, sondern machen diesen Fall auch öffentlich.“
📣GELD HER ENPAL!📣
Arbeitskonflikt gewonnen!
Der erste Arbeitskonflikt der FAU Leipzig im Jahr 2024 ist erfolgreich abgeschlossen!✊
Eins unserer Mitglieder war bei einem soziokulturellen Zentrum in Mittelsachsen beschäftigt. Aus diesem mittlerweile gekündigten Arbeitsverhältnis bestanden noch Ansprüche hinsichtlich der Abgeltung verbleibender Urlaubstage. Die Geschäftsführung zweifelte jedoch die Rechtmäßigkeit dieses Anspruches an.
Sie zeigte sich nach mehreren Mails der FAU Leipzig aber plötzlich einsichtiger: die geforderten Ansprüche von knapp 1700 Euro brutto wurden restlos beglichen.
Der Arbeitskonflikt ist somit erfolgreich beendet. 🐈⬛
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