Author: faul71

1500 € Nachzahlung erstritten – Minijoblohn trotz Lockdown

Erfolg im Konflikt um ausstehende Lohnzahlungen für eine Küchenhilfe in der Gastronomie während des Corona-Lockdowns! Die Freie Arbeiter*innen Union Leipzig konnte 1500 € für eines ihrer Mitglieder von einem mexikanischem Gastronomiebetrieb erstreiten.

Das Restaurant hatte während des Corona-Lockdowns den Betrieb eingestellt und dem Minijobber kein Gehalt ausgezahlt. Nach gewerkschaftlichem Druck hat der Geschäftsführer – „ohne Eingeständnis der Schuld“, er habe nur keine Lust auf einen Rechtsstreit – die Summe überwiesen. Eine Kundgebung und Öffentlichkeitskampagne war in diesem Fall nicht nötig.

Minijobber*innen sollten ihre Rechte im Lockdown kennen.

Viele Lohnarbeitende, besonders in der Gastronomie, sind es gewohnt der Willkür der Bosse ausgeliefert zu sein. Viele Menschen in der Gastronomie arbeiten in Minijobs. Besonders während des Lockdowns haben viele Gehaltseinbußen hingenommen.
Eine Betriebsschließung wie sie im Corona-Lockdown angeordnet wurde ist ein unternehmerisches Risiko das der Boss trägt. Für gekürzte Stunden bis hin zur völligen Betriebsschließung und Freistellung der Arbeiter*innen bekommt er Kurzarbeitergeld als staatliche Unterstützung die er den Beschäftigten weiter auszahlt. Minijobber*innen steht kein Kurzarbeiter*innen Geld zu. Dies bedeutet aber nicht das sie bei Schließung des Betriebs kein Geld mehr bekommen!
Ganz im Gegenteil: Der Boss ist nicht von seiner Verpflichtung aus dem Arbeitsvertrag entbunden Minijobber*innen weiter zu bezahlen und zwar zum vollen vereinbarten Stundensatz.
Vorsicht ist aber geboten wenn euch der Betrieb zu Beginn eines Lockdowns Einwilligungen zur (teilweisen) Betriebsschließung oder Stundenkürzungen unterschreiben lassen will. Dabei kann es sich um eine Einwilligung handeln auf die eigenen Stunden und Bezahlungen zu verzichten.
Wie immer gilt: Unterschreibt nichts ohne es von eurer Gewerkschaft prüfen zu lassen.

Der Fall zeigt wieder einmal: Sich gewerkschaftlich organisieren lohnt. Unsere direkten Methoden haben Erfolg. Häufig reicht inzwischen schon ein Brief der FAU.

Eröffnung Gewerkschaftslokal der FAU Leipzig

Liebe FAUistas,

am Sonntag, den 04.10.20 ist es endlich so weit. Wir eröffnen unser Gewerkschaftslokal „Anna und Ferdinand Götze“ in der Breiten Straße 4! Nachdem wir viel Arbeit in die Einrichtung des Lokals gesteckt haben sind wir froh, dass das Gewerkschaftslokal nun die Pforten öffnet. Von 16-20 Uhr wird es Kaffee, Kuchen und Snacks, Sterni und Mate geben. Für die musikalische Untermalung wird ein DJ sorgen. Kommt vorbei und spread the word!

Wo? Breite Straße 4
Was? Eröffnung des Gewerkschaftslokal der FAU
Wann? Sonntag, den 04.10.20 16-20 Uhr

Nach Druck der FAU: CleverShuttle zahlt!

Pressemitteilung der Freien Arbeiter*innen Union Leipzig
15.08.2020

Leipzig. Die Freie Arbeiter*innen Union (FAU) Leipzig konnte am Freitag 195, – Euro für ein FAU-Mitglied vom Fahrdienst CleverShuttle erstreiten. Das Unternehmen hatte sich geweigert, die Kosten für ihre arbeitsmedizinische Untersuchung zu bezahlen, obwohl sie sich im Vorfeld dazu verpflichtet hatten. Nach gewerkschaftlichem Druck hat CleverShuttle nun eingelenkt. Weitere Geschädigte werden aufgerufen sich bei der FAU zu melden.

Das FAU-Mitglied wollte nach einem erfolgreichen Fahrtraining eine Arbeitsstelle bei dem Fahrdienst antreten. Als Voraussetzung dafür sollte sie eine arbeitsmedizinische Untersuchung (für den Personenbeförderungsschein) durchführen, die 195, – Euro kostet. CleverShuttle verpflichtete sich vertraglich diese Kosten zu übernehmen. Als die Geschädigte sich nach der erfolgreichen Untersuchung an CleverShuttle wandte, teilte das Unternehmen lediglich mit, dass sie nun aufgrund der Corona-Krise niemandem mehr einstellen könnten. Die Bewerberin blieb unverschuldet auf ihren Kosten sitzen. Somit hat CleverShuttle vertragswidrig gehandelt. Nachdem die FAU Leipzig CleverShuttle mit Nachdruck zur Kostenerstattung aufforderte, lenkte das Unternehmen ein.

Sören Winter, Pressesekretär der FAU Leipzig kommentiert diesen Erfolg: „Wir freuen uns natürlich, dass unsere Kollegin das Geld von CleverShuttle jetzt endlich bekommen hat. Gleichzeitig ist es schockierend, dass für eine solche Selbstverständlichkeit unser Einsatz notwendig war. Viele Menschen ohne kämpferische Gewerkschaft geben bei solchen Konflikten einfach auf. Wir hoffen, dass Leute, denen es ähnlich ergangen ist, sich nun Unterstützung suchen.“

Sören Winter ergänzt: „Gerade in Zeiten von Corona versuchen viele Betriebe mit Tricks und illegalen Spielereien Geld auf Kosten ihrer Arbeiter*innen zu sparen. Dagegen können wir uns gemeinsam und solidarisch wehren.“

Die FAU Leipzig ist eine kämpferische Basisgewerkschaft und wächst seit ihrer Neugründung 2017 stetig. Als Teil der bundesweiten „Freien Arbeiter*innen Union“ ist sie ebenso Mitglied des weltweiten Gewerkschaftsnetzwerks „Internationale Konföderation der Arbeiter*innen“ (IKA).

Pressekontakt:

Sören Winter, Pressesprecher
Email: kontakt.leipzig@fau.org

CleverShuttle, pay your workers!

Eines unserer Mitglieder wurde, nach erfolgreichem Fahrtraining, von CleverShuttle aufgefordert, eine arbeitsmedizinische Untersuchung durchzuführen (für den Personenbeförderungsschein, kurz P-Schein). Anschließend wurde sie jedoch nicht eingestellt und CleverShuttle weigert sich bis heute, die Kosten zu übernehmen. Unserem Mitglied ist dadurch ein Schaden von 195,- Euro entstanden (Kosten für die arbeitsmedizinische Untersuchung) und das, obwohl CleverShuttle sich vertraglich dazu verpflichtet hat, die Kosten für die arbeitsmedizinische Untersuchung zu übernehmen. Wir vermuten, dass es sich bei dieser unfairen Praxis um keinen Einzelfall handelt. Solltet ihr Personen kennen, die ebenfalls auf diesen Kosten sitzen geblieben sind, meldet euch bei uns unter: beratung.leipzig[at]fau.org.
Wir nehmen solche Unternehmenspraktiken nicht hin und die FAU Leipzig hat CleverShutle aufgefordert, unserem Mitglied die Kosten von 195,- Euro umgehend zu erstatten.

FAU Tresen goes Rabet

Liebe Leute,

am*Dienstag den 28.07. um 19:00 Uhr* laden wir wieder zum offenen Tresen – coronabedingt immernoch ohne Tresen, stattdessen *im Rabet*!

Kommt vorbei und lernt uns kennen!

Getränke wie immer gegen Spende, eingekauft wird Bier und Limo. Für alle weiteren Bedürfnisse ist der Aldi nebenan.

Lasst uns zusammen den Feierabend genießen!

Erfolgreicher Arbeitskampf im Bereich Metallverarbeitung

Einem unserer FAU Mitglieder wurde Ende März gekündigt. Die Kündigung erfolgte , während der Genosse krank geschrieben war. Als vermeintlicher Grund für die Kündigung, sollen betriebsinterne Gründe, aufgrund zurückgehender Aufträge ausgelöst durch die Covid-19 Pandemie gewesen sein. In einem persönlichen Gespräch wurde jedoch auch deutlich, dass die aktuelle Krise genutzt wurde, um den unliebsamen Angestellten loszuwerden.
Zudem erfolgte eine Freistellung, in der die noch ausstehenden Urlaubstage sowie Überstunden abgegolten werden sollten. Der Genosse sollte somit um über 880€ geprellt werden.
Der Verlust des Einkommens in der aktuellen Situation verschärft die Lage der lohnabhängigen Menschen noch weiter.
Hier zeigt sich erneut, das es den Chef*innen zuerst um ihr eigenes Wohl geht, egal wie freundlich sie sich geben – Klassenverhältnisse bleiben bestehen!
Durch eine kompetente Beratung der FAU Leipzig konnte schnell darauf reagiert werden.
Nachdem der Chefin klar wurde, dass die Basisgewerkschaft FAU eingeschaltet wurde, gab sie schnell nach.
Die Forderungen nach einer Freistellung mit Lohnfortzahlung, Auszahlung der noch offenen Urlaubstage sowie Überstunden wurde nachgekommen. Somit war die Einleitung weiterer gewerkschaftlicher Mittel in diesem Fall gar nicht mehr nötig.

Der Fall zeigt, dass es sich lohnt organisiert zu sein.

Der Konflikt war Teil unserer #Geldher! Kampagne, bei der wir mit euch ausstehende Forderungen aus euren alten Jobs eintreiben.

Allgemeines Syndikat Leipzig

Toller Bericht von @dlfkultur über Anarchismus!

Der Deutschlandfunk Kultur hat einen erfreulicherweise postiven Beitrag zum Anarchismus herausgebracht .

Dort wird auch die FAU als Fortsetzung der Tradition des Anarcho-Syndikalismus beschrieben:
‚In der Freien ArbeiterInnen Union – kurz FAU – lebt heute die Tradition des Anarchosyndikalismus fort: Die kleine basisdemokratische Gewerkschaft setzt auf direkte Beteiligung der Mitglieder, auf kurze Wege und „direkte Aktionen“. Und der Sprecher der Berliner Gruppe erklärt: „Wir sehen uns auch als Transformationsgewerkschaft … weil unser Ziel auch gesellschaftliche Veränderungen sind, unter anderem auch die Vergesellschaftung von Produktionsmitteln.“‘

Der Beitrag ist leider beim Deutschlandfunk Kultur nicht mehr verfügbar. Hier kann man ihn aber trotzdem hören: https://radio.friendsofalan.de/kein-gott-kein-staat-kein-vaterland-lange-nacht-ueber-anarchismus-von-rolf-cantzen

(https://www.deutschlandfunkkultur.de/lange-nacht-ueber-anarchismus-kein-gott-kein-staat-kein.1024.de.html?dram:article_id=475678)

Seid ihr auf der Arbeit #schutzlosausgeliefert?

 

Wir unterstützen die Forderungen der #schutzlosausgeliefert-Kampagne der FAU Bonn!

Dazu deren Text:

In der Lieferbranche zu arbeiten ist schon ohne Krise einer der ärgerlicheren Jobs dieser Gesellschaft: Die Angestellten sind leicht austauschbar. Als Ausbildung genügt meist ein Führerschein. Und das ist bitter zu spüren: Schlechte und befristete Arbeitsverträge reihen sich aneinander. Während Arbeitsunfälle im Straßenverkehr keine Seltenheit sind, muss mensch regelrecht dankbar sein, wenn mensch bei den Arbeitgeber*innen direkt angestellt ist und diese ein Fahrzeug zum Ausliefern zur Verfügung stellen. Outgesourced, als Subunternehmer*in beschäftigt oder in die Scheinselbstständigkeit gedrängt, so geht es vielen. Entsprechend muss sich bei Fahrradlieferdiensten oft noch ums eigene Dienstfahrzeug gekümmert werden – unentgeltlich versteht sich. Körperlich anstrengend ist die Arbeit häufig auch – und nein, die Aufzählung ist nicht am Ende: Kundenkontakt zwingt zum Lächeln. Keine einfache Aufgabe, insbesondere wenn dabei bewusst ist, dass jeder gefahrene Meter getracked wird und es ein Leichtes sein dürfte, für jede* Mitarbeiter*in ein Leistungsprofil zu erstellen. Wie viel Prozent der Unteren jedes Jahr entlassen, bzw. wessen Vertrag verlängert wird, entscheiden die Arbeitgeber*innen nach Erfahrung.

Ähnliches gilt für die Arbeit direkt vor dem Zustellen im Lager: Arbeitsunfälle durch meterhohe Regale, aus denen unter Zeitdruck Dinge geholt werden müssen, schwere Lasten schleppen – natürlich unter Zeitdruck, Mindestlohn, Outsourcing an Zeitarbeitsfirmen. Arbeitskämpfe müssen hier dringend geführt werden!

Nun leben wir allerdings in Zeiten der Krise und Lieferdienstangestellte und Lagerist*innen gehören zu den Berufsgruppen die nicht zu Hause bleiben oder auf Kurzarbeit umstellen können. Und Kontakt zu anderen Menschen lässt sich beim Übergeben von Essen oder Paketen auch schwerlich vermeiden.

Obwohl die gesamte Branche in dieser Krise Konjunktur hat, spiegelt sich das kaum in den Arbeitsbedingungen der Menschen wieder: Wenn es Handschuhe gibt, dann selten genügend um sie regelmäßig zu wechseln, das Lohnniveau bleibt niedrig und Einmalzahlungen (für sich genommen schon eine Dreistigkeit im Vergleich zu einer dringend notwendigen Gehaltserhöhung) sind nur für den medizinischen Bereich in der Diskussion.

Darum fordern wir eine Lohnanhebung um 30% für Zusteller*innen!

Dazu ausreichend Schutzkleidung wie Handschuhe, Masken und Schutzbrillen – oder entsprechende finanzielle Entschädigung, damit sich Mitarbeiter*innen selbstständig mit Schutzkleidung versorgen können.

Unterstützt unsere Online-Kampagne #schutzlosausgeliefert.

Einigung im Fall Café Ding Dong

Im Fall der ausstehende Gelder einer gekündigten Arbeiterin im Café Ding Dong, konnte nach mehreren Gesprächsrunden zwischen der FAU Leipzig und dem Betreiber eine Einigung erzielt werden.

Wir bedanken uns bei allen Unterstützer*innen!