Aufruf: Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung! / Call: For an free and open society – Solidarity instead of inclusion!

[english version below] Für den 24. August ruft ein breites gesellschaftliches Bündnis zu einer Großdemonstration in Dresden auf. Die FAU Leipzig hat sich dem Aufruf zu dieser Demonstration angeschlossen und mobilisiert mit zur Teilnahme. Wir stellen uns vehement gegen die rechte Formierung in Gesellschaft und Politik. Wir stehen insbesondere für eine #unteilbare Klassensolidarität und konsequenten Internationalismus. Als kämpferische Gewerkschaft wenden wir uns gegen die Ideologien von Kapitalismus und Nationalismus die in ihrer Geschichte und Gegenwart nichts als Trümmer und Leid hinterließen.

Die Rechten wollen ein Gestern, wir wollen ein Morgen!

Um es klarzustellen: Das rechte Pack in Gesellschaft und Politik hat uns nichts zu bieten außer einem Feindbild des angeblich „Anderen und Fremden“. Wo Rechte regieren, wird vor allem weiter Politik für Reiche betrieben, wird Meinungs- und Pressefreiheit beseitigt, werden Gewerkschaften bekämpft und die Gesellschaft autoritär gleichgeschaltet. 

 Wir stehen für die kämpferische und solidarische Organisierung von Arbeiter*innen „mit“ und „ohne Migrationshintergrund“, ob einheimisch oder geflüchtet – in einer kämpferischen Gewerkschaftsbewegung treten wir gemeinsam den alltäglichen Zumutungen der kapitalistischen Arbeitswelt entgegen. Weltweit!

Eine solidarische Gesellschaft wird uns Zeiten der virulenten, rassistisch-nationalistischen Formierung nicht geschenkt – wir müssen uns dafür organisieren und kämpfen: In den Betrieben, aber auch auf der Straße.

Die FAU Leipzig schließt sich daher dem gemeinsamen Bündnisaufruf #unteilbar an.

                                                                             

Es findet eine dramatische politische Verschiebung statt: Rassismus und Menschenverachtung sind gesellschaftsfähig. Was gestern mehrheitlich noch undenkbar war und als unsagbar galt, ist heute Realität. Humanität und Menschenrechte, Religionsfreiheit und Rechtsstaat werden offen angegriffen. Es ist ein Angriff, der uns allen gilt.

Wir wissen um die Bedeutung der Landtagswahlen in Sachsen und der sächsischen Verhältnisse für die Auseinandersetzung um den bundesweiten Rechtsruck.

Ganz Europa ist von einer nationalistischen Stimmung der Entsolidarisierung und Ausgrenzung erfasst. Kritik an diesen unmenschlichen Verhältnissen wird gezielt als realitätsfremd diffamiert. In dieser Situation lassen wir nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden. Wir halten dagegen, wenn Grund- und Freiheitsrechte weiter eingeschränkt werden sollen.

Während der Staat sogenannte Sicherheitsgesetze verschärft, die Überwachung ausbaut und so Stärke markiert, ist das Sozialsystem von Schwäche gekennzeichnet: Menschen leiden darunter, dass viel zu wenig investiert wird, etwa in Bildung, Pflege und Gesundheit, in den Kampf gegen die ökologische Krise, in öffentlichen Nahverkehr, Kinderbetreuung und Jugendkultur. Während ländliche Infrastruktur massiv unterfinanziert ist und die Menschen in die urbanen Zentren drängen, fehlt es in den Großstädten an bezahlbarem Wohnraum. Die Umverteilung von unten nach oben wurde durch die Wendekrise, Agenda 2010 und Finanzkrise massiv vorangetrieben. Steuerlich begünstigte Milliardengewinne der Wirtschaft stehen einem der größten Niedriglohnsektoren Europas und der Verarmung benachteiligter Menschen gegenüber.

Nicht mit uns – Wir halten dagegen!

„Für ein offenes Land mit freien Menschen“ unter diesem Banner gingen ́89 Menschen in Sachsen auf die Straße. Diese Botschaft hat bis heute nicht an Relevanz verloren und soll in diesem Sommer auf die Straßen zurückkehren. So treten wir ein für eine offene und solidarische Gesellschaft, in der Menschenrechte unteilbar und vielfältige und selbstbestimmte Lebensentwürfe selbstverständlich sind – in Sachsen, Deutschland und weltweit. Wir stellen uns gegen jegliche Form von Diskriminierung und Hetze. Gemeinsam treten wir Rassismus, Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus, Antiromaismus, Antifeminismus und LGBTTIQ*-Feindlichkeit entschieden entgegen. Menschen die auf die Solidarität der Gesellschaft angewiesen sind, dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Die Gleichwertigkeit aller in ihrem Ansehen und ihren Möglichkeiten ist nicht verhandelbar. Allen hier lebenden Menschen muss gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden.

Wir sind jetzt schon viele, die sich einsetzen:

Ob an den Außengrenzen Europas, ob vor Ort in Organisationen von Geflüchteten und in Willkommensinitiativen, ob in queer-feministischen, antirassistischen Bewegungen, in Migrant*innenorganisationen, in Behinderten- oder Kinderrechtsorganisationen, in Gewerkschaften, in Verbänden, NGOs, Religionsgemeinschaften, Vereinen und Nachbarschaften, ob in dem Engagement gegen Wohnungsnot, Verdrängung, Pflegenotstand, gegen Überwachung und Gesetzesverschärfungen, gegen die Entrechtung von Geflüchteten und für Klimagerechtigkeit – seit dem Herbst der Solidarität sind Hunderttausende Menschen für eine solidarische Gesellschaft auf die Straßen gegangen – an vielen Orten haben sich Menschen aktiv für eine Gesellschaft der Vielen eingesetzt. Diesen Aufbruch sozialer Bewegungen werden wir in diesem Sommer fortschreiben.

Als Auftakt unserer gemeinsamen Aktivitäten wird am 6. Juli eine Demonstration in Leipzig stattfinden, mit der wir den #unteilbar-Sommer in Sachsen einläuten wollen. Als Höhepunkt ist eine Großdemonstration mit bundesweiter Mobilisierung am 24. August 2019 in Dresden geplant. Dazwischen wollen wir mit der #WannWennNichtJetzt Konzert- und Marktplatztour in Plauen, im Erzgebirge, in Zwickau, Grimma und Bautzen kooperieren. So werden wir an verschiedenen Orten lokal aktiv sein und in einer großen bundesweiten Mobilisierung in Dresden zusammenkommen.

#unteilbar Sachsen lebt von unserem Engagement. Wir alle sind bei der Vorbereitung gefragt: Bei der Vernetzung mit anderen Aktiven und der Mobilisierung in unseren Nachbarschaften.

Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung in ganz Sachsen und weit darüber hinaus!

Für ein Europa der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit!
Für ein solidarisches und soziales Miteinander in Sachsen statt Ausgrenzung und Rassismus! Für das Recht auf Schutz und Asyl – Gegen die Abschottung Europas!
Für eine freie und vielfältige Gesellschaft!

Solidarität kennt keine Grenzen!


Demonstration in Dresden: 24.08. // 13 h // Altmarkt 

Achtet auf Ankündigungen & kommt in den schwarz-roten Block!

 


 

A broad coalition is calling for a major demonstration in Dresden on 24 August. FAU Leipzig joins the call for this demonstration and is mobilizing people to participate. We stand against the right mob that is forming in society and party politics We stand for class solidarity and an internationalism that is consistent. As a militant workers‘ union, we oppose the ideologies of capitalism and nationalism which have left and continue to leave nothing but ruins and suffering in their wake.

The right wants to go back to the past, we want the future!

To make it clear: the right mob that is forming in society and party politics has nothing to offer but the bogeyman of who supposedly is “different and foreign”. Where the right is in power, policies that benefit the rich are continued, the freedoms of expression and the press are eliminated, unions suffer from repression and society is brought into line by authoritarianism.
 

We organize workers based on solidarity – whether they’re migrants or their (grand-)parents were, whether they’re locals or refugees. With our militant union movement we face the everyday demands of the capitalist workplace together, globally!

In times of virulent racist and nationalist mobilizations, a society based on solidarity will not just be given to us, it is up to us to organize ourselves and fight: at the workplace and in the streets.

FAU Leipzig hence joins the #unteilbar call.
 
There is a dramatic political shift: racism and misanthropy became socially acceptable. What was unthinkable yesterday and considered unspeakable is reality today. Humanity and human rights, religious freedom and the rule of law are openly attacked. This is an attack that affects all of us. 
 
We know about the importance of the state elections in Saxony and current political conditions regarding the dispute over the nationwide shift to the right. 
 
Europe is seized by nationalistic changes of desolidarization and exclusion. Criticism of these inhumane conditions is deliberately defamed as unrealistic. In this situation, we do not allow that the welfare state, refugees and migration are being pitted against each other. We fight back, when human rights and fundamental liberties are being endangered.  
 
While the state is tightening so-called security laws and expands surveillance for the determination of its strength, the social system is characterized by weakness: people suffer from the fact that far too little is invested, such as in education, care and health, in the fight against the ecological crisis, in public transport, child care and youth culture. While agricultural infrastructure is heavily underfunded and people are pushing into urban centers, there is a lack of affordable housing in the cities. The redistribution from the bottom up was massively driven by crisis, such as the “Wendekrise”, Agenda 2010 and the financial crisis. Billon profits due to tax-advantages counterpart one of the largest low-wage sectors in Europe and the impoverishment of disadvantaged people. 
 

Not with us – we hold against this! 

„For an open country with free people“ in 1989 many people demonstrated under that slogan. This message has not lost its relevancy until today and is expected to return to the streets this summer. Now we stand up for an open and solidary society, in which human rights are indivisible and diverse and self-determined life-plans are self- evident- in Saxony, Germany and worldwide.  We oppose any form of discrimination and hate speech. Together, we oppose racism, anti-Semitism, anti-Muslim racism, anti-romanism, anti-feminism and LGBTTIQ* hostility. People who rely on the solidarity of society must not be pitted against each other. The equivalence of everyone concerning their reputation and their possibilities is not negotiable. All people living here must be enabled to participate in society.
 

We already are many who are committed: 

Whether at the external borders of Europe, in the field of refugee organizations and welcome initiatives, in queer feminist or antiracist movements, in migrant organizations, in disability- or child´s-rights organizations, in unions, in associations, NGOs, religious communities, neighborhood associations. Whether in the fight against housing shortages, repression, care needs, against surveillance and restricting laws, against the deprivation of refugees and for climate justice – since “the fall of solidarity” hundreds of thousands of people went out on the streets for a solidary society – in many places people are active and committed to create a society of many. This start of social movements will be continued this summer. 
 
As a start to our joint activities, a demonstration will take place on July 6 in Leipzig, with which we want to initiate the #unteilbar summer in Saxony. The highlight will be a large-scale demonstration with nationwide mobilization on August 24, 2019 in Dresden. In between we want to cooperate with the #wannwennnichtjetzt concert and market place tour in Plauen, in the Erzgebirge, in Zwickau, Grimma and Bautzen. From now on we will be active in many different local places and will mobilize nationwide for the demonstration in Dresden.  
 

#unteilbar Sachsen flourishes through our commitment. Everyone is needed for preparations: Start networking with others and mobilizing in your neighborhoods. 

For an open and free society – Solidarity instead of exclusion in Saxony and far beyond! 

For a Europe of human rights and social justice! 
For a solidary and social togetherness in Saxony instead of exclusion and racism!  
For the right of protection and asylum – Against the isolation of Europe! 

For a free and diverse society! Solidarity knows no borders! 

Demonstration in Dresden: 24.08. // 13 h // Altmarkt 

Stay tuned & join the black-red block!