Gerade in Zeiten des Rechtsrucks, in denen das Erinnern an die Schrecken des Nationalsozialismus verstärkt in Frage gestellt und als Hindernis wahrgenommen wird, halten wir es für wichtig, keinen Schlussstrich zu ziehen. Nach wie vor ist es wichtig, die Opfer der Faschisten nicht zu vergessen und öffentlich ins Gedächtnis zu rufen, dass sich diese Gewalttaten nie wiederholen dürfen. Daher rufen wir zur Gedenkdemonstration am 8.November und zur Stolpersteinputzen und Gedenken am 9.November auf.
Die Demonstration am Vorabend des 80. Jahrestag der Novemberpogrome will nicht nur an die massiven Naziangriffe auf Juden und Jüd*innen sowie auf ihre Synagogen, Läden und Wohnungen erinnern. Es geht auch darum, sich als breites Bündnis in der Gegenwart für eine offene Gesellschaft ohne Antisemitismus und Rassismus einzusetzen.
Am nächsten Tag wollen wir an den Installateur und Anarchosyndikalisten Paul Arthur Holke erinnern und seinen Stolperstein in der Zentralstraße 11 putzen. Als Mitglied der FAUD betätigte er sich in der „Gilde der freiheitlichen Bücherfreunde“, der Zeitung „Der Anarchist“ und war ab 1933 Beisitzer in der illegalen FAUD-Geschäftskommission. Er wurde am 13. April 1937 wegen „illegaler Tätigkeit“ verhaftet und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt, danach jedoch ins KZ Buchenwald eingeliefert, wo er 1940 starb.
Erinnert also mit uns gemeinsam den Opfern der Nazis und kämpft mit uns für eine freie Gesellschaft:
Gedenkdemonstration: 8. November – 18:30 h – Zentrum jüdischer Kultur Ariowitsch-Haus (Hinrichsenstraße 14)
Gedenken und Stolperstein putzen: 9. November – 17:00 h – Zentralstraße 11
Nie wieder Faschismus!